Pilger auf dem Hohen Peissenberg

Auf stillen Pfaden

Ursprüngliches Herbstwandern in Oberbayern

Natur pur: Mit seinen imposanten Bergen, duftigen Wiesen, glitzernden Seen und rauschenden Flüssen ist Oberbayern ideale Outdoor-Destination für Naturliebhaber und Genusswanderer. Wer die Region und ihre Natur dabei von ihrer ursprünglichen Seite kennenlernen möchte, begibt sich auf eine herbstliche Wanderung durch die unzähligen Naturschutzgebiete und entdeckt so nicht nur die einzigartige Landschaftsvielfalt Oberbayerns, sondern lernt zudem auch allerhand über die heimische Flora und Fauna. 

Den eigenen Körper spüren, aber auch die bewusste Entschleunigung und der verantwortungsvolle Umgang mit dem alpinen Erbe zeichnen die Philosophie der „Bergsteigerdörfer“ aus. Mit Ramsau, Sachrang und Schleching dürfen aktuell drei oberbayerische Dörfer das Qualitätssiegel „Bergsteigerdorf“ führen, im Frühjahr 2018 wird zudem die Gemeinde Kreuth im Tegernseer Tal hinzukommen. Zu den Kriterien des vom Österreichischen Alpenverein ins Leben gerufenen Siegels zählen, neben einem alpinen Ortsbild, auch das Vorhandensein von Berglandwirtschaft und -waldwirtschaft sowie eine umweltfreundliche Infrastruktur und ein engagierter Natur- und Landschaftsschutz.

Das malerische Ramsau befindet sich mitten im Nationalpark Berchtesgaden und ist damit idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen in Deutschlands einzigem Alpennationalpark. Beliebt bei Wanderern ist beispielsweise der Weg über die Wimbachklamm zum Wimbachgries, der vorbei am Wimbachschloss bis zur Wimbachgrieshütte auf 1.327 Metern führt, und als schönste Wanderroute Bayerns gilt.

Die beiden Bergsteiger Dörfer Sachrang und Schleching liegen tief eingebettet in den Chiemgauer Alpen südlich des Chiemsees und sind nur durch den Geigelstein getrennt. Dieser ist nicht nur der bekannteste Berg der Region; er beheimatet als Naturschutzgebiet auch zahlreiche seltene Blumen- und Pflanzenarten, darunter alleine 40 Orchideen- und 16 Enzianarten. Hobbybotaniker und Berggamsen können den „Blumenberg“ des Chiemgaus wahlweise von Sachrang über Schreckalm, Sulzing-Alm und Oberkaseralm erklimmen oder den anspruchsvollen Rundweg ab Schleching über Geigelsteinsattel, Priener Hütte, Rossalm und Haidenholz-Alm wählen.

Ebenfalls im Chiemgau befindet sich die Eggstätt Hemhofer Seenplatte als ältestes Naturschutzgebiet Bayerns. Dessen Landschaft ist noch heute stille Zeugin der letzten Eiszeit und umschließt, neben unzähligen, Sümpfen, Toteislöchern, lichten Bruch- und Auwäldern, Nieder- und Hochmooren sowie Bächen und Tümpeln, auch 17 Einzelseen mit einer Gesamtfläche von rund 3,5 Quadratkilometern. Perfekt für eine Erkundungstour eignet sich der Weg zwischen Pelhamer See und Hartsee, der sich auf gut zehn Kilometern durch die malerische Landschaft windet.

Ein absolutes Muss für alle Naturliebhaber ist der König-Ludwig-Weg im Südwesten Oberbayerns. Denn dieser folgt nicht nur den Spuren des berühmten bayerischen Märchenkönigs entlang zahlreicher Stätten wie dem Kloster Andechs, dem Dießener Marienmünster und der weltbekannten Wieskirche; der in sechs Etappen aufgeteilte Weg kreuzt auch eine Vielzahl von Naturschutzgebieten wie den Maisinger See, die Vogelfreistätte Ammersee-Südufer, den Eibenwald bei Paterzell, das Ammerschlucht und die Moore um die Wies. Dabei oberstes Gebot: Stets auf dem markierten Weg bleiben – denn nur so kann die empfindliche Natur geschützt werden.

Nur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt München entfernt lockt das Naturschutzgebiet Isarauen zwischen Schäftlarn und Bad Tölz als wahres Naturparadies. Wer die friedliche Landschaft entlang der Isar erkunden möchte, macht sich auf den elf Kilometer langen Rundweg vom Gasthof Aujäger nach Wolfratshausen und an der Loisach zurück über die Pupplinger Au zum Ausgangspunkt.

Westlich der Landeshauptstadt, im Landkreis Fürstenfeldbruck, geht es auf eine Wanderung durch die geschützten Amperauen. Etwas mehr als elf Kilometer schlängelt sich der Weg von der Stadt Fürstenfeldbruck nach Schöngeising und retour, begleitet vom leisen Plätschern der Amper. Zum Abschluss der Runde empfiehlt sich eine Einkehr im weit über die Stadtgrenzen bekannten Bio-Restaurant und -Biergarten des Kloster Fürstenfeldbruck: Dem „fürstenfelder“.

Im Norden Oberbayerns, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, liegt schließlich das Naturschutzgebiet Finkenstein. Auf 4,5 Hektar beherbergt es verschiedene Pflanzen aus dem Osten Mitteleuropas ebenso wie das Bayerische Federgras, das sich weltweit nur noch dort finden lässt. Wanderer erkunden das Gebiet beispielsweise bei einem Marsch auf dem Urdonausteig, der sich auf 60 Kilometern Länge zwischen Altmühl und Donau erstreckt und dabei auf Etappe vier von Oberhausen nach Bergen den Aussichtspunkt Finkenstein passiert.

Zahlreiche Inspirationen für ein einmaliges Naturerlebnis finden sich auch auf dem Portal „BayernTourNatur 2017“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Von erlebnisreich, sportlich, kreativ und genüsslich bis naturwissenschaftlich sind hier für jeden Geschmack geführte Wanderungen, Touren und Ausflüge geboten.

Tourismus Oberbayern München e.V.

Authentisch und warmherzig, aber auch heimatverbunden und stolz sind die Oberbayern seit jeher. Ihre Gäste begrüßt die Tourismusregion mit urbayerischer Gemütlichkeit, herzhaften Schmankerln, einer einzigartig schönen wie abwechslungsreichen Landschaft und mit München, der gemütlichen Weltstadt. Nicht umsonst gilt Oberbayern deshalb im bundesweiten Vergleich als eine der Top-Urlaubsdestinationen und zählt mehr als 35 Millionen Übernachtungen jährlich. Als Regionalverband vertritt der TOM e.V. die Interessen des oberbayerischen Tourismus.

08.08.2017 | Erstellt von ts

Pilger auf dem Hohen Peissenberg
veröffentlicht am