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6 mal Winternostalgie in Oberbayern 

Winter

Wo die Jahreszeit Geschichte(n) erzählt 

Gerade rund um Weihnachten zeigt sich Oberbayern von einer ganz besonderen Seite: traditionsreich und ursprünglich. Meist leise, aber durchaus auch mal laut… Altes Brauchtum, aber auch Orte erinnern daran, wie Winter früher einmal war. Begeben Sie sich auf zauberhafte Zeitreisen, die Weihnachten und echte Winternostalgie auf ihre ganz eigene Weise verbinden. 

Weihnachtsschützen in Berchtesgaden

Wenn der Winter widerhallt 

Dumpf hallen die Schüsse durch den Talkessel, getragen von der klaren Bergluft. Zwischen schneebedeckten Gipfeln entfaltet sich in Berchtesgaden ein Brauchtum, das älter ist als viele Geschichten, die man sich über den Winter erzählt: das Christkindl-Schießen der Weihnachtsschützen.

Seine Wurzeln liegen im heidnischen Lärmbrauchtum: Glockenläuten, Kettengerassel und laute Geräusche sollten einst die Dunkelheit vertreiben und die Natur wecken. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wird in Berchtesgaden mit großkalibrigen Handböllern geschossen – ein Ritual, das bis heute tief bewegt. 

Nachdem Verbote im Mittelalter wirkungslos blieben, erhielt das Böllerschießen eine christliche Bedeutung. Das Christkindl-Anschießen beginnt jedes Jahr am 17. Dezember um 15 Uhr und wird bis zum Heiligen Abend täglich zur gleichen Zeit wiederholt. Am 24. Dezember schließlich erklingt das Weihnachtsschießen vor der Christmette – um Punkt Mitternacht kehrt Stille ein.


Bobmuseum am Riessersee

Wintergeschichte zum Anfassen 

Ein Besuch im Bobmuseum am Riessersee in Garmisch-Partenkirchen fühlt sich an wie eine kleine Zeitreise. Das Museum erzählt von einer Epoche, in der Mut, Tempo und Abenteuerlust den Wintersport prägten. 

17 historische Bobs aus den Jahren 1907 bis 1997, originale Filmaufnahmen und Fotografien lassen die Zeit legendärer Rennen wieder lebendig werden – mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h und spektakulären Stürzen. 

Die denkmalgeschützte Bobbahn kann heute erwandert werden. Schritt für Schritt folgt man der historischen Rennstrecke und spürt, wie nah Vergangenheit und Gegenwart hier beieinanderliegen. 


„Nostalski“ in Krün

Skifahren wie anno dazumal 

Wenn Holzski, Lodenröcke und Gletscherbrillen zum Dresscode werden, dann ist wieder „Nostalski“ in Krün angesagt. Am 10. Januar 2026 stürzen sich rund 100 Nostalgie-Fans in originaler Ausrüstung vergangener Jahrzehnte den Torlauf am Barmseelift hinunter. 

Historische Ski, Schuhe und Bindungen sind Pflicht – bewertet wird getrennt nach Frauen und Männern sowie mit oder ohne Stahlkanten. Hauptsache: Mit mindestens einem Ski über die Ziellinie. 

Ein Skirennen, das weniger vom Siegen lebt als vom gemeinsamen Feiern der Winterfreude vergangener Zeiten. 


Retro-Skigenuss am Herzogstand

Nur eine Piste

Der Herzogstand ist kein Skiberg, der laut um Aufmerksamkeit wirbt. Fernab moderner Komfortarenen, beginnt das Wintererlebnis hier schon mit der Anreise: per Pendelseilbahn vom Walchenseeufer hinauf. 

Oben angekommen wartet ein anspruchsvolles Gelände und eine nur mit Naturschnee präparierte Piste. Das Panorama ist einzigartig: Bei der Auffahrt liegt der Walchensee wie ein Fjord zu Füßen, bei der Abfahrt öffnet sich der Blick über Alpenvorland, Kochelsee, Isartal und bis zum Starnberger See. Dazu ein echtes bayerisches Wirtshaus, einst von König Ludwig erbaut, mit windgeschützter Sonnenterrasse.


Mit der Grande Dame zum Gipfel

Winterwandern am Predigtstuhl

Seit 1928 schwebt sie gemächlich auf den Gipfel: die Predigtstuhlbahn in Bad Reichenhall, die älteste original erhaltene Großkabinenbahn der Welt. In 8,5 Minuten bringt sie ihre Gäste hinauf – technisch perfekt, aber mit dem Charme vergangener Jahrzehnte. 

Oben angekommen, eröffnet sich eine stille Winterlandschaft. Der ehemalige Höhenkurweg, heute liebevoll gepflegt, führt hinab zur Schlegelmulde. Traditionelle Holzwegweiser weisen den Weg, der auch im Winter geräumt ist. Am Ziel lädt eine urige Almhütte zur Brotzeit ein, dazu gibt es eine präparierte Rodelpiste.  


Schaurige Winternostalgie in Landsberg

Mythen zwischen den Jahren 

Zwischen Weihnachten und Dreikönigstag liegt eine besondere Zeit: die Rauhnächte. In Landsberg am Lech werden sie am 27. und 28. Dezember 2025 sowie am 3. und 4. Januar 2026 in besonderen Stadtführungen lebendig. 

Wenn der Wind durch die Gassen der historischen Altstadt zieht, ist die „Wilde Jagd“ unterwegs. Finstere Gestalten und die strafende Frau Hel bevölkern die Geschichten dieser Nächte. Auf geführten Entdeckungstouren geht es vorbei an alten Mauern und geheimnisvollen Orten – begleitet von Mythen und winterlicher Magie. 

Genießen Sie echte Winternostalgie und den Zauber der Jahreszeit, hier bei uns in Oberbayern! 

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